Werbeveranstaltungen mit Pharmareferenten auch in Niedersachsen?:Risiken und Nebenwirkungen der HPV-Impfung nicht verharmlosen
Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Elke Twesten hat die Landesregierung aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass es in Niedersachsen nicht so wie in anderen Bundesländern zu Werbeaktionen von Pharmafirmen zugunsten von HPV-Impfungen kommt.
Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Elke Twesten hat die Landesregierung aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass es in Niedersachsen nicht so wie in anderen Bundesländern zu Werbeaktionen von Pharmafirmen zugunsten von HPV-Impfungen kommt. "Kritische Stimmen warnen vor dem Einsatz des Impfstoffes, der nach Einschätzung von Medizinern Frauen und Mädchen vor Gebärmutterhalskrebs schützen kann", sagte die Grünen-Politikerin. Twesten verweist dabei unter anderem auf den Chef der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer. Laut Medienberichten fanden in den vergangenen Monaten in verschiedenen Bundesländern Werbeveranstaltungen von Pharmareferenten in Schulen statt. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hatte das Sozialministerium über vergleichbare Veranstaltungen in Niedersachsen keine Angaben machen können.
Twesten plädiert für eine "kritische und unabhängige Begleitung und Aufklärung" im Zusammenhang mit den Impfungen. "Wer ignoriert oder verharmlost, dass unter anderem im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen in Europa zwei und in den USA zehn Todesfälle aufgetreten sind, der handelt fahrlässig", sagte die Grünen-Politikerin. Ihre kritische Haltung bezieht sich vor allem auf die "aggressiven Werbestrategien" der beiden produzierenden Pharmafirmen Sanofi und GlaxoSmithKline. "Wenn uns die Landesregierung auf unsere Anfrage mitteilt, dass Sanofi sowohl das Familienministerium als auch Gleichstellungsbeauftragte für seine Werbezwecke einsetzen wollte, dann werden wir an dieser Stelle sehr aufmerksam." Twesten schloss nicht aus, dass die Impfung nach individueller Prüfung sinnvoll sein könne. "Wir warnen allerdings davor, den Werbesprüchen von Pharmafirmen blind zu folgen." Noch immer lägen keine gesicherten Erkenntnisse zum Nutzen vor und auch die Dauer des vermeintlichen Impfschutzes sei weiter unbekannt.